Vermisse dich

„Missing You“ von John Waite ist eine ergreifende Auseinandersetzung mit den komplexen Emotionen, die das Ende einer Beziehung begleiten. Der Erzähler des Liedes betont immer wieder, dass er seinen ehemaligen Partner nicht vermisse, obwohl der Text ein lebendiges Bild von jemandem zeichnet, der offensichtlich mit Verlust und Sehnsucht zu kämpfen hat. Die Gegenüberstellung zwischen der trotzigen Aussage des Chors „Ich vermisse dich überhaupt nicht“ und den Versen, die ein Herz beschreiben, das „heute Abend diese Fernleitung niederreißt“, lässt auf eine tiefe Verleugnung und einen inneren Konflikt schließen.

Die Verse des Liedes offenbaren die wahre Tiefe der Gefühle des Erzählers. Sätze wie „Jedes Mal, wenn ich an dich denke, halte ich den Atem an“ und „Und heute Nacht tobt ein Sturm durch mein gefrorenes Herz“ deuten auf einen anhaltenden Kampf mit der Abwesenheit des geliebten Menschen hin. Die Bilder eines Sturms und eines gefrorenen Herzens vermitteln den Aufruhr und die Taubheit, die auf eine schmerzhafte Trennung folgen können. Die Versuche des Erzählers, sich selbst und andere davon zu überzeugen, dass er von der Trennung nicht betroffen ist, werden durch seine eigenen Eingeständnisse untergraben, dass er Zeit damit verbringt, über die andere Person nachzudenken und ein Gefühl der Verzweiflung zu verspüren.



Auch der Einsatz von Technologie als Metapher für emotionale Distanz ist von Bedeutung. Die „Fernleitung“ und „Telegraph zu deiner Seele“ deuten auf die Kommunikations- und Verbindungsbarrieren hin, mit denen der Erzähler konfrontiert ist. Trotz der Tapferkeit des Refrains porträtiert das Lied letztendlich einen Charakter, der seine wahren Gefühle leugnet und zwischen dem Wunsch, weiterzumachen, und der Unfähigkeit, die Vergangenheit loszulassen, gefangen ist. „Missing You“ berührt jeden, der jemals versucht hat, seine Verletzlichkeit nach einer Trennung zu verbergen, nur um dann festzustellen, dass seine Gefühle nicht so leicht zu kontrollieren sind.