Das Lied „Myth“ von Beach House ist eine eindringlich schöne Erkundung der Selbstfindung und der Vergänglichkeit der Momente des Lebens. Die Texte deuten auf eine Reise hin, sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne, während der Protagonist immer wieder das Bewusstsein verliert und über den Weg nachdenkt, auf dem er sich befindet. Die Erwähnung von Tränen, die über die Wange rollen, und die Bitte „Hilf mir, es zu benennen“ deutet auf die Suche nach Verständnis und die Fähigkeit hin, komplexe Gefühle oder Situationen, die schwer zu definieren sind, artikulieren zu können.
Das Lied befasst sich mit dem Konzept, persönliche Mythen zu schaffen, um die Welt und den eigenen Platz darin zu verstehen. Der „Mythos“ könnte hier eine Erzählung sein, die man sich selbst sagt, um mit der Realität klarzukommen, einen Sinn zu geben oder eine Richtung zu finden. Die „momentane Glückseligkeit“, gefolgt von „die Konsequenz dessen, was du mir antust“, deutet darauf hin, dass Handlungen Auswirkungen haben und die glückseligen Momente flüchtig sind, was zu der unvermeidlichen Frage führt, was als nächstes kommt. Dieser Zyklus von Höhen und Tiefen ist eine alltägliche menschliche Erfahrung, und das Lied fängt die bittersüße Natur eines solchen Zyklus ein.
Der letzte Teil des Liedes spricht von Veränderung und der Akzeptanz, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Die Bilder von „von der Sonne fallenden Pfeilen“ und einem „rufenden Canyon“ wecken ein Gefühl für das Schicksal und den natürlichen Verlauf des Lebens. Die Erkenntnis, dass man nicht „an dem festhalten kann, was tot und verschwunden ist“, ist eine kraftvolle Aussage über das Loslassen und die damit einhergehende Transformation. Die wiederholte Bitte um Hilfe bei der Benennung der Erfahrung deutet darauf hin, dass die Reise der Selbstfindung noch andauert und dass das Verstehen der eigenen Person und der eigenen Erfahrungen ein gemeinschaftlicher und sich entwickelnder Prozess ist.