Das Lied „Noel's Lament“ aus dem Musical „Ride The Cyclone“ ist eine ergreifende Erkundung der inneren Welt einer Figur und des starken Kontrasts zwischen ihrer Realität und ihren Träumen. Der Protagonist Noel Gruber lebt in Uranium City, Saskatchewan und arbeitet bei Taco Bell. In seinen Träumen nimmt er jedoch die Identität von Monique Gibeau an, einer französischen Nachkriegsprostituierten mit einem dunklen und unruhigen Leben. Die Texte zeichnen ein lebendiges Bild von Moniques Existenz voller Sünde, Gefahr und einer verzweifelten Suche nach Liebe und Bestätigung durch einen hedonistischen Lebensstil.
Das Lied befasst sich mit Themen wie Eskapismus und dem Wunsch, ein Leben zu führen, das sich dramatisch vom eigenen unterscheidet. Noels Sehnsucht, Monique zu sein, repräsentiert die Sehnsucht nach Aufregung und einer Pause von der Monotonie seines Alltags. Der wiederholte Refrain, in dem es darum geht, bis zum Morgengrauen Lieder zu singen und jede Nacht einen neuen Mann zu umarmen, unterstreicht die Fantasie einer unbeschwerten, wenn auch selbstzerstörerischen Existenz. Die Klage der Figur ist ein kraftvoller Ausdruck des menschlichen Bedürfnisses, sich lebendig zu fühlen, und der Anstrengungen, die man unternehmen kann, um den Grenzen ihrer Realität zu entkommen.
Das tragische Ende von Moniques Geschichte, als sie in einer Gasse an Typhus starb, bildet den ernüchternden Abschluss des Liedes. Noels letzter Wunsch an den Priester, Gott zu sagen, dass er sich wie er dafür entschieden hat, auszubrennen, anstatt zu verschwinden, ist ein ergreifender Kommentar zu dem Wunsch, Spuren in der Welt zu hinterlassen, egal wie flüchtig oder schmerzhaft die Reise auch sein mag . Die rohen Emotionen und die theatralische Erzählweise des Liedes bieten einen Einblick in die Komplexität der Identität, den Schmerz unerfüllter Träume und die bittersüße Natur der Fantasie.